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Brauchen Hochsensible ein eigenes Schlafzimmer?

13 Tipps wie Hochsensible nachts richtig gut auftanken

Schlafende Frau im Bett

Ungestörter Schlaf ist für hochsensible Menschen besonders wichtig. Denn sie brauchen diesen Schlaf, um all die Reize und Eindrücke des Tages zu verarbeiten.

 

Und so heimelig und vertraut es sein mag, neben seinem Liebsten bzw. seiner Liebsten oder den Kindern einzuschlafen, so anstrengend kann es auch sein, die ganze Nacht an ihrer Seite zu verbringen.

 

Warum das so ist und wie du dir gesunde Schlafauszeiten schaffen kannst, das liest du hier.

 

Für Eilige: Der Artikel in Kurzform als Video / Audio


Warum gesunder Schlaf so wichtig für Hochsensible ist

Hochsensible berichten mir immer wieder, dass sie sehr gern und lange schlafen. Dass sie gern langsam in den Tag hineinfinden und sich genauso langsam wieder aus dem Tag hinausschleichen. Denn außer vielleicht den High Sensation Seekern, denjenigen unter uns, die den Adrenalinkick lieben und brauchen, bevorzugen hochsensible Menschen im Allgemeinen sanfte Übergänge und fühlen sich von Extremen eher gestresst.

gezeichnetes Päckchen

 

Eine kostenfreie Meditation und Tipps, wie du eine kraftvolle Morgenroutine für dich gestalten kannst und achtsam in den Tag startest, findest du hier in meinem Spiritual Life Blog.

 

Das dringende Bedürfnis nach langem, erholsamem Schlaf mag darin begründet liegen, dass wir aufgrund unserer schwächeren Wahrnehmungsfilter mehr Reize und Eindrücke in uns aufnehmen als viele andere Menschen. Dass wir intensiv fühlen und dass wir diese Erlebnisse und Gefühle mit hochsensibler Gründlichkeit verarbeiten möchten. Das braucht Ruhe und Schlaf.

 

Und Schlaf ist ja auch etwas Wundervolles. Muskeln, Sinnesorgane und innere Organe finden zur Ruhe und können sich entspannen. Unsere Entgiftungsorgane hingegen arbeiten des nachts besonders fleißig. So sind nach der Organuhr der Traditionellen Chinesischen Medizin zwischen 23.00 Uhr und 07.00 Uhr nacheinander Gallenblase, Leber, Lunge und Dickdarm aktiv und helfen uns körperliche, geistige und psychische "Gifte" zu verarbeiten und auszuscheiden. Für diese wichtige Aufgabe benötigen die Organe Ruhe.

 

 

Intensives Träumen ist für Hochsensible typisch und wichtig

Und dann wäre da noch das Träumen.

 

Hochsensible zeichnet aus, dass sie sehr intensiv träumen. Farbenprächtig, fantasievoll und nicht unbedingt nur, um die Erlebnisse des Tages nachzubereiten. Hochsensible berichten auch oft von weisen Fingerzeigen, die sie über Träume empfangen, um eines ihrer Lebensthemen besser meistern zu können. Sie berichten, des nachts auf nährende "Seelenreise" zu gehen oder sich im Schlaf besonders mit ihrer Seele und dem AllEinsSein verbunden zu fühlen. 

 

Deshalb ist nicht nur ein ungestörter Tiefschlaf, sondern auch ein ungestörtes Träumen für uns so überaus wertvoll.

 

 

Nächtliche Sinneseindrücke unterbrechen erholsamen Schlaf

Wie oben geschrieben, verfügen Hochsensible über weniger starke Wahrnehmungsfilter als andere Menschen. Tags wie nachts.

 

Liegt des nachts ein Mensch neben uns, der wie wir seinen Tag nachbereitet, dabei träumt, sich hin- und herdreht, spricht, murmelt oder schnarcht, dann nehmen wir das bewusst oder unterbewusst wahr. Auch wenn wir nicht unbedingt davon wach werden, so spüren wir doch oft die Unruhe des anderen neben uns. - Unsere Sinnesorgane und damit unser ganzer Körper können sich nicht vollständig entspannen.

 

Selbst ruhige Schläfer an unserer Seite, können uns unseren erholsamen Schlaf kosten, weil wir unterbewusst ihr Träumen wahrnehmen, und wir erwachen erschöpft und gerädert. Und kuschelbedürftige MitschläferInnen können uns fordern, weil uns die nächtliche Berührung aus dem Schlaf reißt.

 

Besonders herausfordernd können Familienbetten sein. Denn ein wachsames Ohr lauscht immer dem Atem und den Bewegungen der Kinder nach, die sich im Familienbett tummeln. Auch wenn Familienbetten herrlichen Schutzraum für die Kinder bieten und das nächtliche Aufstehen zum Stillen oder zur Kinderberuhigung entfällt, für hochsensible Eltern, können die reich belegten Betten auf Dauer besonders schlauchend sein, weil der für die Reizbewältigung so nötige ungestörte Schlaf selten zu finden ist. 

 

Ganz besonders anstrengend fand ich persönlich Weiterbildungsreisen mit Unterbringung im Mehrbettzimmer oder, so sehr ich meine kostengünstigen Reisen zu Jugendzeiten auch geliebt habe, die Übernachtung in der Jugendherberge mit zehn oder zwanzig anderen, mir völlig fremden Menschen. In diesen Nächten war ich so sehr "auf der Hut", dass ich selten tief und erholsam geschlafen habe.

 

Überrascht hat mich, dass auch das Übernachten in einem Zelt inmitten der schönsten Natur absolut schlauchend für mich ist. Die ungewohnten nächtlichen Geräusche von Tieren oder den anderen Zeltplatzbesuchern, aber auch die starken Kräfte der Natur, die ich in Form von Energie wahrnehme, finde ich so herausfordernd, dass ich nicht entspannt schlafen kann.

 

 

Warum extrovertierte Hochsensible mehr nächtliche Nähe vertragen

Egal ob hochsensibel oder nicht, extrovertierte Menschen nähren sich intensiv von der Begegnung mit anderen und fühlen sich in Gemeinschaft wohl, sicher und gehalten. Deshalb genießen sie es auch mehr als introvertierte (hochsensible) Menschen, die sich stärker aus der Selbstreflexion und der Eigenbeobachtung nähren, in Gemeinschaft (ein zu) schlafen.

 

Wissen extrovertierte hochsensible Menschen, dass ihre Liebsten in ihrer Nähe sind, dann schlafen sie oftmals sogar besser und tiefer als allein, während es Introvertierten da eher anders herum geht. Das Gefühl von Nähe zu den Liebsten ist für extrovertierte hochsensible Menschen mitunter so nährend, dass die mögliche nächtliche Unruhe für sie nicht so stark ins Gewicht fällt.

 

Dennoch: Auch extrovertierte Hochsensible benötigen dann und wann Ruhe, um ihren Alltag nachbereiten und regenerieren zu können. Oftmals sogar mehr als ohnehin etwas zurückgezogener lebende introvertierte Hochsensible. Nehmen sie doch aufgrund ihrer reichen Kontakte zur Außenwelt sehr viele Eindrücke und Reize auf, die wie bei allen hochsensiblen Menschen intensiv erlebt und verarbeitet werden wollen.

 

Mehr über Extraversion unter Hochsensiblen liest du in meinem Artikel "Wenn Hochsensible extrovertiert sind".

Und wenn du herausfinden möchtest, wie sich deine introvertierten und extrovertierten Anteile in dir zu deiner einzigartigen Mentalität zusammenfinden (denn wir tragen meist Aspekte beider Mentalitäten in uns), dann mach gern den Selbsttest "Bin ich introvertiert oder extrovertiert?"

 

 

Wie du für erholsamen Schlaf sorgst

Damit du dich des nachts gut von deinen reichen und mitunter schlauchenden Tageserlebnissen erholst, ist es wichtig, dir immer wieder Nächte erholsamen Schlafs zu gönnen. Mit Familie, in beengten Wohnverhältnissen oder mit einem nur kleinen Reisebudget ist das natürlich schwieriger, aber nicht unmöglich.

 

Gemeinsam schlafen

 

Mir hat es sehr geholfen,

Schlafmaske

 

im gemeinsamen Schlafzimmer meine eigene Matratze und meine eigene Bettdecke zu haben, unter der ich mich ungestört einmummeln kann.

Schlafmaske

 

zwar gemeinsam mit meinem Liebsten unter einer Decke einzuschlafen, mich dann aber in meine Betthälfte zurückzuziehen und mich dort rundherum einzumummeln.

Schlafmaske

 

dann und wann eine Nacht in einem separaten Zimmer allein zu verbringen.

Auf Reisen schlafen

 

Mir ist es sehr dienlich,

Schlafmaske

 

auf Reisen oder bei Seminaren immer ein Einzelzimmer oder einen seeehhhhr einsamen, geschützten Zeltplatz ;-) zu buchen.

 

Ein- und durchschlafen

 

Hilfreich finde ich es,

Schlafmaske

 

mich in festen Ritualen langsam aus dem Tag zu schleichen, in dem ich in den letzten Stunden vor dem Einschlafen nur stressfreie und gemütliche Dinge tue (wie Yoga, Meditation, Lesen, Dankbarkeitsrituale, u.ä.).

Schlafmaske

 

meinem ureigenen Tag-Nacht-Rhythmus als Lerche zu folgen. Wenn du zu den Eulen zählst, also lieber nachts aktiv und tagsüber schläfrig bist, dann ist es wertvoll, deinen Lebens- und Arbeitsrhythmus daran anzupassen. 

Schlafmaske

 

bereits am frühen Abend die letzte und leichte Mahlzeit einzunehmen. Da ich einen empfindlichen Darm habe und sich mein Körper mit der nächtlichen Entgiftung schwer tut, hilft mir das frühe Essen beim Durchschlafen. (siehe auch "Was der Darm mit der Hochsensibilität zu tun hat")

 

Günstige Schlafbedingungen

 

Dienlich ist,

Schlafmaske

 

Matratze, Kissen und Bettdecke perfekt an mich anzupassen. Denn wie du sicherlich selbst erfahren hast: Alles was drückt, kneift, reibt oder beengt, ist nichts für hochsensible Menschen. ;-)

Schlafmaske

 

das Schlafzimmer mithilfe von geschlossenen Fenstern, Teppichen, dicken Vorhängen oder Klangfängern aus Filz möglichst vor Außengeräuschen, nervigen Mücken und reizenden Pollen zu schützen.

Schlafmaske

 

eine für mich angenehme Temperatur im Schlafzimmer einzuregulieren, denn Frieren wie Schwitzen fordert meinen Körper spürbar und lässt meinen Schlaf leichter und weniger erholsam werden.

Schlafmaske

 

das Schlafzimmer so gut es geht abzudunkeln, um von Mondlicht, Lichtkegeln vorüberfahrender Autos oder frühem Sonnenschein nicht geweckt zu werden.

 

Raumenergie & Elektrosmog

 

Weil wir Hochsensible je nach Veranlagung auch stark auf Erdenergie, Wasseradern, Elektrosmog und Mobilfunkstrahlung reagieren können, hilft es sehr

Schlafmaske

 

den Schlafraum wenn möglich nur zum Ruhen und Schlafen zu nutzen. Wenn das Schlafzimmer wie bei uns gleichzeitig auch Arbeitszimmer ist, sind abendliche Lüftungs-, Ordnungs- und Räucherrituale wertvoll, um die Arbeitsenergie aus dem Schlafbereich hinauszuputzen. ;-) 

Schlafmaske

 

Elektroreize zu vermeiden. Also technische Geräte aus dem Schlafraum zu verbannen, diese komplett auszuschalten, auf strahlungsarme Geräte umzustellen oder die Sicherung des Schlafraums während des Schlafens rauszunehmen. 

Wertvolle Tipps und Schlafraumanalysen (die auch Mobilfunkstrahlung, Erdenergien, Wasseradern u.ä. berücksichtigen) kann dir meine Kollegin Ulrike Holtzem geben.

 

Jean-Christoph von Oertzen, den du vielleicht von seinem Podcast "einfach hochsensibel" kennst, hat ein E-Book zum Thema Hochsensibilität & Schlaf verfasst. Ich habe es zwar noch nicht gelesen, obwohl es auf meiner Leseliste ganz oben steht, dennoch verlinke ich es dir hier. Denn wie ich Jean-Christoph kennengelernt habe, hat er wieder einmal gut recherchiert und neben Erfahrungswerten auch viele Zahlen, Daten und Fakten zusammengestellt. 

 

 

Schreib gern in die Kommentare, was dir und einem erholsamen Ein-, Durch- und Ausschlafen wohltut. Ich bin gespannt! - Und die anderen LeserInnen bestimmt ebenfalls. :-)

 

zart starke Grüße, lebe deine zarte Stärke,

deine Inga

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Ulrike Holtzem Lebenskraft-Gestaltung (Donnerstag, 26 August 2021 11:38)

    Liebe Inga, ja das kann ich alles bestätigen.
    Aktuell achte ich sehr darauf, dass sowohl am Computer als auch am Handy der Blaulichtfilter bei Dämmerung aktiviert wird (ist meist bereits vorhanden, muss nur aktiviert werden). Die blauen Lichtanteile können die Melatonin-Produktion und somit die Schlafqualität beeinflussen ...

  • #2

    Inga Dalhoff (Donnerstag, 26 August 2021 15:48)

    Liebe Ulrike,

    oh ja, ein super Tipp. Daran habe ich gar nicht gedacht, obwohl ich meinen Bildschirm abends auch immer dimme und bei meinem Tolino den Blaulichtanteil stark zurücknehme. Danke dir für die Anregung!

    Alles Liebe, deine Inga

  • #3

    Anneluise (Samstag, 04 Juni 2022 13:29)

    Ein toller Beitrag. Danke.
    Ich habe seit einem halben Jahr mein eigenes Schlafzimmer und es tut mir sooooooooo gut. Vorher konnte ich oft Tage-oder gar wochenlang nicht gut ein und überhaupt nicht durchschlafen, weil mein Partner ein sehr unruhiger Schläfer ist. Seit wir getrennt schlafen, schlafe ich fast jede Nacht meine mindestens 7 Stunden und es geht mir einfach nur gut damit.
    Ich habe den Eindruck, meine Hochsensibilität verstärkt sich mit fortschreitenden Alter zunehmend.
    Allerdings kann ich auch besser damit umgehen und dazu stehen, als in jungen Jahren, als ich immer dachte, mit mir stimmt etwas nicht, weil mir größere Menschenmengen und laute Geräusche schon immer ein Gräuel waren.
    Ich war meistens Einzelgänger, hatte nur sehr wenige Freunde und war und bin es immer noch am liebsten zu Hause und sehr gerne alleine.
    Viele Menschen in meinem Umfeld verstehen das nicht. Müssen sie auch nicht. Hauptsache sie akzeptieren es.

  • #4

    Inga Dalhoff (Samstag, 04 Juni 2022 16:28)

    Liebe Anneluise,

    was für ein schöner Kommentar, liebe Anneluise! Es freut mich sehr zu lesen, dass du mit zunehmendem Alter entspannter mit deiner Hochsensibilität umgehen kannst. Mir geht es ganz genau so! :-)

    Und natürlich ist es wundervoll, wenn du ein eigenes Schlafzimmer hast! Guter Schlaf ist für alle wichtig, doch für uns Hochsensible umso mehr.

    Hab eine wundervolle Zeit und lebe deine zarte Stärke, deine Inga