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Wie alltagstauglich sind Hochsensible?

Was Hochsensible ermüdet und wo sich ihre wahre Stärke zeigt

Uhr und Alltagsstress

Prüfungssituationen, das Sprechen vor vielen Menschen, der Start in neue Aufgaben, das Abgrenzen im Kontakt mit den Liebsten, mit Kollegen und Freunden, das Treffen von Entscheidungen, all das sind herausfordernde Aufgaben für die meisten Hochsensiblen.

 

Stirbt ein Mensch, wird ein neues Erdenleben auf die Welt gebracht, geht es um innere Wandlung, die Bewältigung von Krisen und andere essentielle Lebensthemen, sind Hochsensible allerdings kaum aus der Ruhe zu bringen.

 

Wie lässt sich das vereinen?

 

Seltsames Paradoxon

Ich erinnere mich, dass ich bereits als Kind und Jugendliche gut mit dem Tod von Angehörigen umgehen konnte. In Anbetracht dieses essentiellen Ereignisses fühlte ich mich besonders präsent und lebendig. Außerdem hatte ich nie das Gefühl, einen Menschen wirklich verloren zu haben. Ja, auf physischer Ebene war er nicht mehr da und gemeinsame Erlebnisse und Rituale gab es nicht mehr. Doch auf anderer Ebene fühlte ich mich mit den Verstorbenen verbundener denn je. Frei von eingefahrenen Gewohnheiten und unseren Alltagspersönlichkeiten schien mir der Kontakt auf rein seelischer Ebene mit den Verstorbenen unkomplizierter, reiner und noch berührender. Mir fehlte nichts.

 

Auch bei Feueralarmen oder Unfällen kann ich meist ungewöhnlich ruhig und klar abwägen und handeln. Mich auf das Wichtigste fokussieren. Freilich kommt der Stress einige Zeit versetzt geballt und will verarbeitet werden. Doch Kopflosigkeit in außergewöhnlichen Situationen liegt mir nicht im Blut. 

 

Umso erstaunlicher finde ich es, dass ich bei Prüfungen oder beim Sprechen vor vielen Menschen Aussetzer bekomme und mich fühle als wäre ich im Schockzustand. Und bis ich die Entscheidung für oder gegen ein Projekt, für diese oder jene Geldanlage, für dieses oder jenes Kleidungsstück getroffen habe, kann eine Menge Zeit ins Land gehen. Viele Abwägungen, viel Für und Wider bewege ich in mir. Das Leben in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem erscheint mir ungewöhnlich kompliziert. 

 

Wenn ich meine, mit dem Kopf entscheiden zu müssen, wird es kompliziert

Liegt die Wurzel für dieses Paradoxon darin begründet, dass ich mich in Notsituationen auf die uralte Weisheit meines Körpers, in seelisch sehr fordernden Situationen auf die Weisheit meines Herzens verlassen kann, in alltäglichen Dingen jedoch auf meinen Kopf angewiesen bin? Auf den Kopf, der mit der Flut von Eindrücken und der Vielfalt aller Entscheidungspros und -kontras überfordert ist?

 

Ja, ich glaube schon. Ich finde es sehr anstrengend, in unserer westlichen so verkopften und aus dem Kopf heraus gestalteten Gesellschaft und Wirtschaft zu agieren. Vieles ist mir ein Rätsel. Unser Finanzsystem, unser Bildungssystem, unser Gesundheitssystem, Politik, Leistungsorientierung, eigentlich alles. 

 

Es kostete mich viel Zeit und Energie, viel Recherche und viel inneren Dialog, um für mich herauszufinden, wie ich mich in den für mich unverständlichen Systemen bewegen kann und möchte. Eine Nische für mich zu finden, in der ich so gut ich selbst sein kann, wie es irgend möglich ist. In der ich mich so entfalten kann, dass meine Talente auch anderen dienlich sein können.

 

So machst du dir deinen Alltag wohlfühltauglich :-)

Oft wurde mir die Frage gestellt, warum ich denn alles immer "so kompliziert mache". Warum ich denn immer alles hinterfragen muss. Diese Frage hat mein Gefühl von "auf dem falschen Planeten ausgesetzt zu sein" bzw. nicht alltagstauglich zu sein noch weiter verstärkt. ;-) Denn für mich ist es umgekehrt absolut unverständlich, wie man die Dinge immer einfach nur hinnehmen kann, ohne sie zu hinterfragen und gegebenenfalls zum Besseren zu verändern. (Siehe auch mein Artikel "Sind alle Hochsensiblen spirituell? - Warum Hochsensible immer nach dem Sinn suchen".)

 

Ich finde: Ich mache die Dinge nicht kompliziert, sondern gründlich ;-). Und das braucht eben seine Zeit. (Siehe auch "Sind Hochsensible langsamer als andere?".)

 

Und ich finde: Ich bin absolut lebenstauglich und auf meine Art auch alltagstauglich - und so erlebe ich auch all die hochsensiblen Menschen, die ich bisher kennenlernen durfte. Ich brauche meine Nische, meine Ruhe und meine Zeit, meinen eigenen kleinen Kosmos und darin mehr Sein als Tun, dann geht es mir gut und ich bewältige meinen Alltag wie von allein. 

 

Wenn ich alle Ansprüche an mich selbst und meine Umgebung loslasse, aufhöre mich zu vergleichen und an den Leistungen anderer zu messen, wenn ich viel Zeit mit mir selbst, in der Natur, in Stille oder in Bewegung verbringe, dann finde ich in meinen eigenen Rhythmus und kann mich vertrauensvoll dem Leben hingeben - außerhalb gängiger Alltagsnormen in meinem ganz eigenen Alltag. Wundervoll.

 

Im Herzen ist alles ganz klar und einfach

Zunehmend gelingt es mir, alle Entscheidungen mit dem Herzen zu treffen. Auch diejenigen, die ich in einem aus dem Kopf heraus gestalteten System wie unserem Wirtschafts-, Gesellschafts- und technischen System zu fällen habe. Das macht es mir leichter, den Alltag zu meistern. Auch gelingt es mir im Kontakt mit meinem Herzen leichter, meine Balance zu wahren, wenn ich vor vielen Menschen spreche. Das tut gut. 

 

Meist reicht es, einige Male tief in meinen HerzBrustRaum hineinzuatmen und in Gedanken liebevollen Kontakt mit meinem Herzen aufzunehmen. Ihm Hallo zu sagen und es einzuladen, jetzt die Führung zu übernehmen. Und schon bin ich in einem anderen Zustand. In einem Zustand, in dem es keinen Mangel, keine Angst und keine Planerei gibt. Nur das Jetzt und die Liebe sind zu spüren, Klarheit und Urvertrauen, Vertrauen in meine Fähigkeiten und darin, dass sich alles zum höchsten göttlichen Wohle aller entfaltet.

 

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Wie geht es dir mit alltäglichen Herausforderungen? Wie mit den essentiellen Lebensthemen?

Schreib mir gern deine Sichtweise in die Kommentare. Ich bin gespannt!

 

Neugierige und zart-starke Grüße, 

 

deine Inga

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