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Wie Hochsensible in schwierigen Situationen bei sich bleiben

Wie dir ein Perspektivwechsel hilft, Herausforderndes zu meistern

Foto eines Adlers, der über der Landschaft kreist, Foto von Inga Dalhoff, Fotografin Andrea Maucher

Kennst du sie auch, diese Situationen, die schier unlösbar erscheinen?

 

Da ist ein Konflikt und du bist zutiefst getroffen von der Reaktion des anderen. Eine gemeinsame Lösung scheint unerreichbar und das raubt dir den Schlaf, lässt dein Herz klopfen. 

 

Oder da ist der Jobverlust, der dich vor ein Nichts stellt. Du grübelst, wie es dazu kommen konnte, was du verkehrt gemacht haben könntest, warum man deine Leistung nicht wertschätzt, wie es weitergehen soll... All das lässt dich in einem überwältigenden Gemisch aus Wut, Angst und Kränkung zurück und du weißt nicht, wie du das meistern sollst?

 

In diesem Artikel findest du Tipps, wie du mithilfe eines Perspektivwechsels, entspannt auf schwierige Situationen blickst. Wie du sie konstruktiv löst und in neuer Kraft erstarkst.


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Wenn der Kopf überfordert ist

Überwältigende Situationen, die überwältigende Ängste, Herzklopfen, Grübelei und Wut in mir ausgelöst haben, kenne ich nur zu gut. Und es war für mich erst einmal sehr wertvoll zu erfahren, dass ich als hochsensibler Mensch eine sehr hohe Wahrnehmungsintensität habe. Dass Gefühle für uns Hochsensible eine solch raumgreifende Intensität erreichen können, dass sie uns "einzunehmen" scheinen. Und dass es auch passieren kann, dass wir Gefühle für unsere eigenen halten, die eigentlich die eines anderen sind.

 

Oft lag ich nach einem Mitarbeitergespräch oder einem Konflikt nächtelang wach und konnte einfach nicht in den Schlaf finden. Ich drehte und wendete die Situation im Kopf hin und her. Versuchte eine Lösung zu finden. Überlegte, was ich in der Situation hätte sagen können, wenn ich nicht völlig fassungs- und sprachlos gewesen wäre. Versuchte herauszufinden, was ich tun könnte, damit mir solch ein Desaster nicht noch einmal widerfährt. 

 

Und was soll ich dir sagen: All das fruchtete gar nicht. Mein Kopf war mit dieser Situation absolut überfordert.


Wie ein Adler über den Dingen schweben

Wenn ich eine verfahrene Situation, ein Problem lösen möchte. Wenn ich eine Angst oder Wut in mir heilen möchte, dann gelingt mir das nicht im Alltagsbewusstsein und nicht mithilfe des Denkens. Eine andere Ebene muss her.

 

Und so habe ich gelernt, stille Zeugin oder liebevolle Beobachterin meiner selbst zu sein. Wie ein Adler über den Dingen zu schweben. Von außen oder oben betrachtet, ist meine Situation meist gar nicht so verfahren, wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt habe.

 

Eigentlich ist eine solch schier überwältigende Situation doch immer sehr einfach: Da gibt es einen Menschen, der einen alten Schmerz in mir triggert. Der eine alte Verletzung in mir anrührt. Mit einem Wort, das eigentlich nicht besonders gemein gewesen ist. Mit einem Satz, den ein anderer wohl ganz anders interpretiert hätte. Da gibt es diesen Menschen, der mir den Gefallen tut und mir vor Augen führt, dass sich etwas in mir nach Heilung sehnt. 

 

Als Adler, stille Zeugin oder liebevolle Beobachterin kann ich das klar wahrnehmen. Wohlwollend, liebevoll, sanft, neutral. 

 

Als Adler, stille Zeugin oder liebevolle Beobachterin bin ich frei. Ich identifiziere mich nicht mit meinen großen Gefühlen. Ich nehme stattdessen einfach wahr: Ah, da ist eine Wut, eine Angst, ein tiefer Schmerz, der sich nach Heilung sehnt.

 

 

Wie ich in die Rolle des Adlers, der stillen Zeugin oder der Beobachterin finde?

 

Ich verbinde mich über meinen Atem mit meinem Herzen, verwurzle mich in der Erde und verbinde mich mit der Quelle allen Seins und sage mir: Ich bin jetzt liebevolle Beobachterin meiner selbst.

 

Für mich verändert sich dadurch sofort die Perspektive. Ich rücke an den Rand meiner inneren Bilder oder schwebe über ihnen. Genieße den Überblick und den Abstand.

 

Wie machst du das? Schreibe mir gern in die Kommentare, wie du stiller Zeuge oder liebevolle Beobachterin deiner selbst wirst.


Die Königin in meinem Reich sein - die Heilerin in mir wachrufen

So wie ich in die Rolle der liebevollen Beobachterin, des Adlers oder der stillen Zeugin schlüpfe, schlüpfe ich auch in die Rolle der Königin in meinem Reich, der Chefin. Die Königin übernimmt die Führung, trägt Verantwortung, teilt mein Inneres Team ein. Sie weist z.B. meine Angst an, mir nicht den Blick aufs Wesentliche zu verstellen, sondern mir als wertvolle Ratgeberin zur Seite zu stehen. Sie holt die mutige Amazone aus dem Nebenzimmer und weist sie an, in Führung zu gehen. Sie bittet die Heilerin in mir, sich der Ursache meiner Angst anzunehmen.

 

Und die Heilerin in mir kann sich der Angst liebevoll zuwenden. Mit ihr ins Gespräch gehen. Sie fragen: Warum bist du da? Wovor möchtest du mich warnen? Bist du meine Angst oder die meiner Vorfahren? Bist du vielleicht sogar in einem anderen meiner Leben geboren worden? Was brauchst du, um loslassen zu können? Was brauchst du, damit du auf ein gesundes Maß schrumpfen kannst?

 

Die Heilerin kann das heilsame Licht der Quelle hineinfließen lassen in meine beängstigende Situation und das Urtrauma, das ihr zugrundeliegt. Sie kann die wahre Ursache meiner Angst transformieren und Heilung geschieht.

 

Ich bin viele und ich habe gelernt, mein Inneres Team für mich arbeiten zu lassen.


Du bist viele - nutze dein Inneres Team

Ich habe mir angewöhnt, jedem meiner Gefühle eine Stimme zu geben und ihnen allen ausnahmslos zu lauschen - den angenehmen, freudvollen wie auch den unangenehmeren, schmerzlichen. Denn achte ich meine Freude nicht, ist der schönste Sonnenuntergang farblos. Achte ich meine Wut nicht, wird sie irgendwann so groß und laut, dass sie kaum mehr auszuhalten ist. Jedes meiner Gefühle hat eine Botschaft für mich. Welch ein Geschenk.

 

Meine Gefühle sind aber nur ein Teil meines Inneren Teams. Der andere Teil sind meine "Rollen", meine verschiedenen Persönlichkeitsanteile. Die der liebevollen Beobachterin in mir, die der Königin, der Amazone und der Heilerin habe ich dir bereits vorgestellt. Und da gibt es noch die Priesterin, mein Inneres Kind, die Liebende, die Mütterliche, die Kreative, die Verwandlerin, die Alte Weise und noch so viele mehr. Sie sind mir in vielen Lebenslagen weise Ratgeberinnen, tatkräftigere Gestalterinnen und pionierhafte Wegbereiterinnen.

 

Welche Anteile trägst du in dir?

 

Und wie vertraut ist es dir, mit ihnen ins Gespräch zu gehen?

 

Lauschst du wirklich allen inneren Stimmen und Gefühlen?

 

Oder erwischst du dich manchmal dabei, die ein oder andere innere Stimme wegzudrücken?

 


Lerne dein Inneres Team kennen - Erwecke deine Urkräfte

Buchcover "Mit den 13 Archetypen der Frau durch den Jahreskreis"

Wenn du Lust hast, dein Inneres Team intensiver zu erforschen, dann lege ich dir mein Workbook "Mit den 13 Archetypen der Frau durch den Jahreskreis" mit den wundervollen Illustrationen von Ann Tizziani ans Herz.

 

Monat für Monat kannst du in eine deiner Urkräfte, einen deiner inneren Anteile, eintauchen. Kannst deine Urkräfte mithilfe von Reflexionsfragen und Ritualen erforschen und intensiv kennenlernen. Kannst dich befreien von Konventionen und noch mehr in deine Kraft finden.

 

Lass es dir gut gehen - Lass es "euch" gut gehen!

Alles Liebe, deine Inga

 

 


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