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Sind Hochsensible einsamer als andere?

Verbundenheit heilt Einsamkeit

Bild zum Artikel Wie du mit Einsamkeit umgehst

Einsamkeit ist wohl etwas, das jeder Mensch irgendwann in seinem Leben erfährt. Für Hochsensible, Introvertierte, Alte Seelen oder Freigeister mag Einsamkeit in besonderem Maße erlebt werden. Denn das Gefühl von Einsamkeit entsteht vornehmlich dadurch, dass wir uns nicht zugehörig fühlen. Uns der Austausch mit Gleichgesinnten fehlt. Und das ist etwas, von dem viele Hochsensible berichten!

 

Dieser Artikel und meine neue HerzBusinessMeditation nehmen dich mit auf eine Reise zu deiner Seelenfamilie und laden dich ein, dich wieder verbunden zu fühlen. Dich zu erinnern, dass du immer liebevoll getragen und verbunden bist.

 

Viel Freude beim Lesen, anschauen und meditieren!

 

Einsamkeit macht so krank wie 15 Zigaretten täglich

Das habe ich kürzlich in einem Artikel einer meiner Lieblingszeitschriften, der Enorm, gelesen. Lang empfundene Einsamkeit kann laut aktueller Studien den Alterungsprozess beschleunigen und unsere körperliche Gesundheit stark beeinträchtigen.

 

Sie schmerzt also nicht nur psychisch und seelisch, sondern auch körperlich. Einsame Menschen zeigen erhöhte Stresssymptome, können Depressionen entwickeln, erkranken leichter an Herz-Kreislauf-Beschwerden und Erkältungen und werden oftmals nicht so alt wie eingebundene Mitmenschen.

 

Ich selbst kenne die Gefühle von Einsamkeit und die große Sehnsucht nach Verbundenheit und Einheit sehr gut. Ich habe mich in vielen Phasen meines Lebens sehr einsam gefühlt, obwohl ich liebevolle Menschen um mich herum hatte.

Und ich weiß von vielen Hochsensiblen, Feinfühligen, Introvertierten, Freigeistern und alten Seelen, dass sie diese Gefühle ebenfalls sehr gut kennen und ihrer nicht selten mehr als überdrüssig sind.

 

Einsamkeit kann so überwältigend sein, dass wir für eine Zeit nicht mehr aus ihr herausfinden können. Umso wichtiger finde ich es, dass wir diese Gefühle in uns und bei anderen ernst nehmen und sie ein Stück weit heilen. 

 

 

Wie du mit deiner Einsamkeit umgehen kannst - meine Tipps

 

Wie meine wundervolle Kollegin Maria C. Brunetti immer in ihren Newslettern schreibt: Happiness is an inside job.

 

Welche Herausforderungen uns das Leben und unsere Mitmenschen vor die Füße wirft, liegt nur zu einem geringen Maß in unserem Verantwortungsbereich. Wie wir mit unseren Emotionen und Herausforderungen umgehen, das liegt aus meiner Sicht ganz klar zu 100 % bei uns. 

 

Darum ist das Meistern der Einsamkeit ein Akt deiner Liebe zu dir selbst. Der Weg aus der Einsamkeit ist kein leichter, wie ich selbst feststellen durfte. Oft habe ich mich wie die Fliege im Honigtopf gefühlt. Ich kam aus dem klebrigen Empfinden der Einsamkeit kaum heraus. Der Weg aus der Einsamkeit kann also viel Kraft kosten. :-)

 

Und er ist kein Weg, den man einmal geht und gut ist. Einsamkeit ist ein Gefühl, das wohl jede Seele ein Leben lang begleitet. Schließlich kommen wir aus der Einheit und erleben uns hier als Individuum in einer dualen Welt. Da ist Einsamkeit vorprogrammiert. Das "Managen" der Gefühle der Einsamkeit ist also auch ein ständiger Job. 

 

Um es dir leichter zu machen, habe ich kürzlich eine HerzBusinessMeditation aufgezeichnet, die dir das Gefühl der Verbundenheit zurückschenken möchte. 

 

 

HerzBusinessMeditation - Ich bin in Liebe verbunden

Meine "Sozial-Tipps"

Baue dir ein liebevolles, tragfähiges Netz aus Gleichgesinnten auf, mit denen du dich austauschen kannst. Die sozialen Medien können hier sehr hilfreiche Vermittler sein. Gib bei Facebook einfach mal eines deiner Herzensthemen ein, z.B. Yoga, Hochsensibilität oder Seelenverwandtschaft. Du wirst erstaunt sein, wer dazu postet. Nimm mal Kontakt auf und schau, was sich entwickelt.

 

Lade Gleichgesinnte ein. Mach' selbst, was du nirgendwo findest. Ich z.B. habe lange nach passenden Netzwerken gesucht, die Unternehmertum so sehen wie ich. Nach Erfahrungsaustausch unter Feinfühligen. Und ich habe mich selten ganz zugehörig gefühlt. Also habe ich mein eigenes Netzwerk gegründet und lade zu eigenen Veranstaltungen ein, gestalte selbst den Rahmen, die Intention, die ich mir für einen Austausch wünsche. Das kannst du auch!

 

Buche dir Zugehörigkeit, gönne dir etwas. Das hört sich geschmacklos an. Aber ich mache das auch und finde es wundervoll, eigenmächtig und verantwortungsvoll. Ich buche mir z.B. regelmäßig eine Massage, ein Netzwerktreffen, einen Coach oder kaufe eine Konzertkarte oder gehe kurz in meinen Lieblingsteeladen und gönne mir einen Cappuccino inklusive kurzem Plausch mit der netten Angestellten. Ich gehe dorthin, wo ich auftanken kann, mich verstanden fühle, mich austauschen kann und lasse es mir auch mal was kosten. :-)

 

Meine spirituellen Tipps

Bewege die Intention "Ich bin in Liebe verbunden" in dir. Erspüre zu was oder wem du Verbundenheit empfindest. Zur Natur, zu deiner Herkunftsfamilie, zu deinen Freunden, zu deiner Seelenfamilie, zu Gleichgesinnten im Geiste. Und welche unterschiedlichen Qualitäten und Geschenke diese Verbundenheiten haben. Und wenn du etwas vermisst, dann schau, wo du es finden könntest.

 

Mache dir täglich bewusst, dass du immer in Verbindung mit anderen stehst. Über deine Gedanken, Gefühle, dein Herz, deinen Geist, deine Seele. Dazu noch einmal das Zitat aus der Meditation: 

"Wir alle stehen ständig in Verbindung miteinander, nicht nur sozial und auf körperlicher Ebene, sondern auch über den Strom unserer Gedanken und Emotionen, die einander durchdringen." Roberto Assagioli

 

 

Mache dir täglich bewusst, dass du immer mit deiner Seelenfamilie verbunden bist. Dass ihr in etwa zur gleichen Zeit zum ersten mal inkarniert seid und seitdem immer und immer wieder an einem gemeinsamen Erkenntnisziel arbeitet. Dass ihr auf telepathischer Ebene, auch wenn es dir nicht bewusst ist, eure Erfahrungen austauscht und miteinander und aneinander wachst.

Mein Buchtipp dazu: "Welten der Seele" von Varda Hasselmann und Frank Schmolke 

 

Schaue Filme, lies Bücher, die dich nähren, in denen du dich wieder findest. Dank der digitalen Welt werden auch die ausgefallensten Ideen sichtbar und vervielfältigt. Inzwischen gibt es so wundervolle Literatur und Filmkunst, die nährende Geschichten erzählt. Geschichten der Liebe, der Verbundenheit, des Aufbruchs und der Kreativität. 

 

Sei dir selbst die beste Freundin und schenke dir immer wieder liebevolle Zuneigung und Pflege. Wertschätze, was du leistest oder sein lässt, was du meisterst oder annimmst, wie es ist. Was du bist oder nicht bist. 

 

 

Pflege Dankbarkeit. Dankbarkeit ist nachweislich die effektivste Methode, um in die Freude und Liebe zu finden. Wer Dankbarkeit empfindet (nicht denkt!), entwickelt ein Gefühl von Freude und Herzenswärme.

 

 

 

Meditiere regelmäßig. Das ist Seelennahrung und beruhigt den unruhigen Geist. Meditation entspannt und bindet uns an die Liebe an. Das wiederum mindert Ängste und macht uns offen für die Geschenke des Lebens und die Hände, die uns gereicht werden, um aus einer persönlichen Krise zu finden.

 

 

 

Lächle. Jaaa, klingt wie aus einem zweitklassigen Ratgeberbuch. Wirkt aber. Lächle ein paar Minuten, auch wenn dir nicht danach ist. Der Körper kann nicht unterscheiden zwischen einem echt gemeinten und einem körperlich initiierten Lächeln. Wer lächelt wird von seinem Körper mit Glückshormonen beschenkt. Einfach so! Ist doch genial, oder?

 

Nun verabschiede ich mich von dir und wünsche dir eine bezaubernde Zeit voller Verbundenheit und tief empfundener Freude über die Geschenke des Lebens!

 

Verbundene, zart starke Grüße,

deine Inga

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Kommentare: 4
  • #1

    Katrin (Donnerstag, 01 August 2019 17:56)

    Liebe Inga,

    danke für deine vielen guten Anregungen.

    Das mit der Einsamkeit mit mir, meinem So-Sein, wie ich bin, und mit meinem Gefühl, irgendwie oft nirgends so recht dazu zu gehören/-zu passen, kenne ich gut. Es führt leider häufiger dazu, dass ich mich in mich zurückziehe.

    Auch überfordern mich manche Sozialkontakte, weil so viel auf mich einströmt, von demjenigen, mit dem ich mich gerade unterhalte, dass ich zum Teil Kopfweh davon bekomme. Da helfen auch innere Abgrenzugsabsichten wenig. Und zu sagen: "Du redest nur von dir, das erschöpft mich." - das trau ich mir dann doch noch nicht. ;-)

    Der Körper zeigt mir jedoch mit dem Kopfweh recht deutlich, was mein Verstand und meine anerzogene Höflichkeit (auch ein wichtiges Thema, das uns oft im Weg steht) meist zu lange ignoriert: Viele Menschen sind einfach so stark auf sich fixiert, dass sie gar nicht merken, wie viel Kraft es ihr Gegenüber kostet, ihnen zuzuhören. Ihre Monologe, ohne Raum für wirklichen Austausch, nehmen einfach wirklich kein Ende, ohne dass sie sich dessen bewusst wären. Das verblüfft mich gar nicht selten.

    Da ich solche Situationen also schon öfter hatte, meide ich mittlerweile viele soziale "Gelegenheiten", zieh mich zurück und lebe den Teil von mir, der sehr kontaktfreudig, lebendig und offen ist, längst nicht mehr ganz so unbefangen wie früher. Das macht mich manchmal traurig.

    Es macht einsam, aber es ist trotzdem gut und wichtig, auf sich zu achten. Lange Jahre war mir das nicht klar. Das ist ein Lernprozess gewesen. Und irgendwann dachte ich: "Stop. So gehts nicht weiter. Das tut mir einfach nicht gut."

    Und manchmal ist es dann im Leben eben einfach auch ganz allgemein zu viel, was auf einen so einprasselt. Dann tut Rückzug not & gut, auch wenn man sich dabei einsamer fühlt, als einem vielleicht lieb ist.

    Auf meiner Seite www.katrin-ingrisch.de schreibe ich in einem meiner Blog-Beiträge über das Thema Sensibilität im Hinblick darauf, dass es uns mitunter gar nicht bewusst ist, wie empfindsam wir eigentlich sind. Denn viele leben unbewusst das, was ihre Eltern ihnen über sich beigebracht haben.
    In meinem Fall war dies der Glaubenssatz, dass ich in Situationen, die mir den Boden unter den Füßen wegreißen, stark sein müsse. Das hat auch funktioniert, nur eine gute Idee war es trotzdem nicht, wie sich viele Jahre später herausstellte ... denn auch das macht einsam, und es entfernt dich von dir selbst. Einsam lässt es dich mit deiner unbewussten verdrängten Gefühlswelt zurück, die natürlich irgendwann an die Oberfläche kommt.

    Dir wünsche ich alles Liebe. Und viele Momente der gespürten Verbundenheit.
    Katrin

  • #2

    Erika (Dienstag, 31 März 2020 11:54)

    Liebe Inga, liebe Katrin,
    Ihr sprecht mir aus der Seele. Ich sehne mich so sehr nach "im Dialog sein" - ein "sich aufeinander beziehen", aber ich erlebe es wie Katrin, dass Menschen nur um sich selbst kreisen und einfach keinen Gedanken daran verschwenden, dass sie ihr Gegenüber womöglich zu sehr überlasten. Es entzieht mir meine Energie und ich fühle mich dann völlig ausgelaugt. Möchte ich etwas sagen, habe ich schnell das Gefühl, dass ich damit auf kein Interesse stoße, also bleibe ich still und entwickle dabei manchmal eine richtige Wut. Im Laufe der Jahre habe ich mich dadurch sehr zurückgezogen, erlebe einerseits die Einsamkeit, andererseits bleibt die Sehnsucht nach Austausch. Es scheint ein Dilemma zu sein. Ich arbeite an der Selbstliebe und bin schon ein Stückchen vorangekommen, ist aber bestimmt ein lebenslanger Weg. Und natürlich gibt es auch Phasen des Glücklichseins.
    Genießt die schönen Seiten der Sensibilität und ich bin froh, von Menschen wie euch zu lesen, die ähnlich fühlen.
    Liebe Grüße
    Erika

  • #3

    Rüdiger (Montag, 20 April 2020 22:34)

    Ich grüße Euch!

    Ich mag nicht liebe Inga oder liebe Katrin schreiben, ich kenne Euch nicht und das ist zu nah und empfinde das auchangesichts der Situation unpassend. Dennoch kann ich sehr wohl nachvollziehen wie es Euch geeht. Ich gehöre zu den Hochsensiblen, aber diese Eigenschaft ist nicht gleichförmig auf alle meine Bereiche meines Soseins verteilt. Aber ich spüre schon mein ganzes Leben lang das ich anders bin und habe lange gebraucht damit umzugehen. Und ja, es macht auch mich einsam und hier wo in wohne gibt es so gut wie keine, mit denen ich mich austauschen könnte.

    Ich bin ein Freireligiöser und bin auch Mitglied in einer freireligiösen Religionsgemeinschaft. Das hat mir immer sehr viel gegeben und tut es heute noch. Aber der Kontakt ist beschwerlich und die Gemeinschaft, weil sie eine religiöse Minderheit ist, ist weit verteilt in der BRD und die nächste Gruppe weit weg. Früher bin ich da immer hingefahren, aber es koistete doch recht viel geld immer mit dem Zug. Und das Auto ist noch teurer und unökologisch. Jetzt treffen wir uns wenigstens Online und können Feiern abhalten und uns auch sonst unterhalten. Wir kennen uns ganz gut untereinander. Auch sonst bin ich gut vernetzt in mit vielen Umweltgruppen und mit Menschen, die sich auch International für die Menschenrechte und die Umwelt (ich sage lieber Mitwelt) einsetzen. Aber der direkte Kontakt ist doch was anderes. Freunde gibt es wenige, aber da vermisse ich doch auch mehr Verständnis. Aber ich kann nichts erzwingen. Und deshalb helfen mir immer diese Zeilen:

    Leben, unergründliche Fülle -
    Du trägst, durchdringst und umflutest uns alle,
    Rufst uns wie alles ins Sein,
    Gibst jedem seine Zeit,
    Dass wir sie nutzen Dich zu erfahren,
    Dich zu bestehen in Licht und in Schatten.
    Finde uns bereit!

    Das zu nutzen wenn wir es erfahren und bereit zu sein für das was kommt und wir nicht in der Hand haben, ist auch Ausdruck des Lebens. Aber leicht ist es nicht. Doch sich so an das Leben zu binden, mit allen Konsequenzen die das mit sich bringt, betrachte ich schon als ein Stück Weisheit. Ich hoffe dies gelingt mir und vielleicht auch Euch!

    In mitfühlenden Gedanken
    Rüdiger

  • #4

    Inga Dalhoff (Dienstag, 21 April 2020 19:21)

    Liebe Katrin, liebe Erika, lieber Rüdiger,

    ich danke euch von Herzen für euer so berührendes, ehrliches Teilen! Eure Kommentare und Erfahrungsberichte schenken auch allen anderen Hochsensiblen mit Gefühlen der Einsamkeit Halt, Verständnis und Zugehörigkeit.

    Schön, dass es euch gibt!
    Eure Inga